Connys erster Triathlon in Hamburg

July 15, 2016  •  Leave a Comment

Conny hat letztes Jahr an ihrem ersten Triathlon in Hamburg teilgenommen. Sie wollte erst nicht, weil sie nicht so richtig gut schwimmen kann, hat sich dann aber doch ein Herz genommen und den Wettkampf durchgezogen. Ich war sehr stolz auf sie und an dem Schwimmen arbeiten wir noch. Wer weiß, wann der nächste Startschuss fällt.

Fotoreportage Hamburg TriathlonTriathlon Hamburg

Connys Bericht

Am Wettkampftag meines ersten Triathlons wachte ich morgens um 3:00 Uhr auf und konnte nicht mehr schlafen. Ich war aufgeregt. Mit Triathlon-Videos anschauen, 100 Mal die Checkliste lesen und Rumliegen vertrieb ich mir die Zeit bis ich dann um 5:30 Uhr aufstand und einige yogische Sonnengrüße machte. Bisschen dehnen und atmen konnte ja nicht schaden… Zum Frühstück gab es Weizentoast und Kaffee, hatte unser Coach so empfohlen. Dann war es auch schon soweit. Kurze Dusche, Trisuit anziehen, Sachen packen und los.

Am Abend zuvor hatte ich noch mein Fahrrad geputzt und die Kette geölt. Ich würde zwar auf einem Mountain Bike starten, aber wenigstens sollte es nicht quietschen und nicht ganz so verkommen aussehen. Beim Check In sah ich bereits viele bekannte Gesichter. Alle voller Vorfreude. Katrin hatte diese super geflochtenen Zöpfe und ich fragte, ob sie mir die auch machen könnte. Sie konnte. Das fand ich sehr cool. Ich wollte schon immer mal solche Zöpfe haben, bin aber zu ungeduldig, um sie mir selbst zu flechten. Also, danke Katrin, für die Zöpfe. Ich habe sie geliebt!

Dann konnten wir auch schon einchecken und suchten unseren Platz in unserem Startblock. Vom Coach hatten wir vorher noch den Tipp bekommen, ein auffälliges Tuch auf die Klamotten-Kiste zu legen, damit wir sie beim Wechseln wieder finden. Ich hatte ein hellblaues Shirt mit, das sollte helfen. Wir richteten uns ein und auf ging es Richtung Startzone.

Dort konnten wir unsere Sachen, die wir nach dem Wettkampf brauchten (warme Klamotten, Duschzeug) abgeben. Nachdem ich meinen Beutel los war, wurden wir noch spontan von einem Reporter des NDR interviewt. Er fragte uns, warum wir bei einem Triathlon teilnähmen und warum wir es uns antun würden, bei den Temperaturen, in die Alster zu springen. Hm… gute Frage! Egal, weiter!

Ich war aufgeregt, gleich sollte es losgehen. Ich gucke an mir runter und sah meine Flip Flops. Mist. Vergessen, mit abzugeben. Und ich wusste meine Startnummer nicht, mit der mein Klamotten-Beutel gefunden werden konnte. Ich also zum Akkreditierungsstand. Dort nach meiner Nummer gefragt (natürlich erntete ich erstaunte Blicke), wieder zurück zur Klamottenabgabestelle, dem Mädel dort meine Flip Flops in die Hand gedrückt (wieder erstaunte Blicke) und sie gebeten, sie in den Beutel mit der Nummer 3709 zu packen. Insgeheim dachte ich: Mal sehen, ob das klappt.

Dann suchte ich meine Teammitglieder. Alle weg. Und wo ist eigentlich der Start? Ich fragte eine der Umstehenden und erntete wieder ungläubige Blicke. Aber sie zeigte mir den Weg. Ich hatte keine Uhr mit, sowieso kein Gefühl für Zeit und während ich panisch durch die Menge hastete, dachte ich: Oh Gott! Was mache ich eigentlich, wenn ich meinen Start verpasse? Aber alles ging gut, ich fand mein Team wieder und sie waren auch noch nicht gestartet.

Vor dem Start gab es noch eine kleine Aufwärmsession, die ich nur schwerlich mitmachen konnte, weil ich meine Schwimmbrille noch nicht aufhatte und diese mir immer irgendwie am Arm baumelte, so dass ich beim Armkreisen aufpasste musste, dass sie nicht schon vorab in die Alster flog. Ja, ich hätte sie auch aufsetzen können, aber dieser Gedanke kam mir in diesem Moment leider nicht.

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Dann ging es ins Wasser. Da ich nicht rein springen wollte, warte ich bis eine Leiter frei war. Ich stieg hinein und schwamm Richtung Startlinie. Auf halben Weg dorthin ging es dann auch schon los. Irgendwie hatte ich den Countdown nicht gehört. Was soll’s. Auf geht’s. Schöner großer Bogen um alles Getümmel. Ich hatte erwartet, dass mich die schnellen Schwimmer des nächsten Startblocks bereits an der ersten Boje einholen, aber sie kriegten mich erst kurz vor dem Tunnel. Das Wasser war sehr kalt und ich beobachtete, wie einige Teilnehmer von der Wasserwacht gerettet wurden. Das sollte mir nicht passieren. Also durchhalten und schwimmen. Am Ausstieg wurde mir aus dem Wasser geholfen. Das fand ich sehr nett. Dort traf ich auch Christine aus meinem Team. Wir umarmten uns. Wir hatten das Schlimmste überstanden und liefen zur Wechselzone.

Ich fand meinen Platz. Füße abtrocknen, Socken an, Schuhe an, Helm auf, Nummernschild an und auf den Rücken drehen und los. Die ersten Kilometer auf dem Rad waren kalt. Meine Zähne klapperten im Fahrtwind, aber ansonsten war das Radfahren super. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir soviel Spaß macht. Mein Rad hielt gut durch. Zusammen sind wir einmal nach Teufelsbrück geballert und zurück. Bremsen habe ich möglichst vermieden. Auf meinem Mountain Bike konnte ich mir das nicht leisten. Unterwegs Freunde, die mich anfeuerten, super Ausblick auf die Elbe und auf vorbeifahrende Containerschiffe. Gänsehautfeeling.

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urück an der Wechselzone, schwang ich mein Bein lässig während des Rollens hinten über den Sattel und stieg vom Fahrrad, um in einer flüssigen Bewegung gleich ins Laufen überzugehen. Diese Art des Absteigens habe ich dieses Jahr erst gelernt und jeden Tag in der Tiefgarage geübt, wenn ich mit meinem Fahrrad von der Arbeit kam. Ich hatte mich vorher nie getraut, das Bein hinten rüber zu schwingen, weil ich dachte, ich kippe dann um. Aber jetzt kann ich es (manchmal). Ha ha!

In meinem Startblock hatte ich erhebliche Schwierigkeiten, meine Kiste wieder zu finden. Irgendwie hatte ich vergessen, mein hellblaues Shirt wieder oben drauf zu legen. Und dass die Plätze nummeriert waren, bemerkte ich auch erst jetzt. Kurzfristig überlegte ich, ob ich mein Fahrrad einfach irgendwo hinstelle. Ich musste ja meine Schuhe nicht wechseln. Aber dann fand ich meine Kiste doch noch, stellte mein Rad ab, zog die Startnummer nach vorne und machte mich auf den Weg.

Wohin eigentlich? In welche Richtung musste ich noch mal laufen? Ich entschied mich für eine Richtung und traf Christine, die sich gerade ihre Laufschuhe anzog. Ich fragte sie nach dem Weg und sie zeigte mir die Richtung. Ich wartete noch auf sie und wir beschlossen, unseren ersten Triathlon zusammen zu finishen. Die Laufstrecke war cool. Das Gefühl vom Laufen wie auf rohen Eiern war weg, als wir die Wechselzone verließen (die ja in Hamburg ein wenig länger ist) und dann war nur noch Genießen angesagt. Wir liefen ein lockeres Tempo und es war einfach nur schön.

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Am Ziel wartete unser Team schon auf uns und wir feierten uns gegenseitig. Mein Ziel war es, den Triathlon zu finishen. Dieses Ziel habe ich erreicht. Danke an alle, die dies ermöglicht haben. Danke an meinen Arbeitgeber, der das Triathlontraining dieses Jahr erstmalig angeboten hat, danke an die Organisatoren in der Firma, danke an die tolle Triathlon-Gruppe, danke an die Trainer, danke an die Anfeuerer, danke an den Hamburg Triathlon, danke für dieses tolle Erlebnis. Würde ich es nochmal machen? Eindeutig ja!

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PS: Meine Flip Flops waren tatsächlich in meinem Beutel. Danke an das Team vom Hamburg Triathlon.

PPS: Tipps von Rookie zu Rookie (zusätzlich zu den allgemeinen Tipps vom Coach):

  • Merke Dir Deinen Startblock.
  • Merke Dir Deine Startnummer (für alle Fälle).
  • Merke Dir Deine Platz-Nummer in Deinem Startblock
  • Vergiss nicht, Dein buntes Tuch auch nach dem zweiten Wechsel auf die Kiste zu legen.
  • Trinke ausreichend nach Einnahme dieser Gels, manche schleimen total.
  • Bleibe ruhig.
  • Alles wird gut.
  • Genieße es.

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